2007 - Unter Eis |
Unter Eisvon Falk Richterösterreichische Erstaufführung Lesen Sie die Kritik im Standard. Aufführungstermine: Samstag, 20. Januar 2007, Mehrzweckhalle, Inzing Beginn: jeweils 20 Uhr
Unser Ansatz zielt wie schon in den bisherigen Produktionen vor allem darauf, neue Möglichkeiten des Amateurtheaters auszuloten. So ist auch in diesem Stück zunächst unser Anspruch, die Aktualität des Inhaltes sprachlich zu einem bühnenwirksamen Ausdruck zu bringen. In einem pseudorealistischen Bühnenbild, ergänzt durch mimische und gestische Aktivitäten, soll die pervertierte Welt der zum Erfolg Verurteilten noch stärker hervortreten. Weiters wollen wir bei dieser Produktion neue Lichtkonstellationen ausprobieren und versuchen, eine Einheit zwischen Bühnenraum und Zuschauerraum durch eine bisher unübliche Anordnung der Ausleuchtung, die, wenn möglich beweglich sein soll, herzustellen. Die Kostüme werden das gesamte ästhetische Konzept ergänzen, indem die Zwischenstellung zwischen erträumter Innenwelt und realer Wirklichkeit auch in Maske und Kleidung ihren Ausdruck finden soll.
Inhalt: Aus der Gegenüberstellung von innerer poetischer Stimme und absurd pervertierter Unternehmensberatersprache beschreibt Falk Richter die Welt einer modischen "smarten" auf Verkaufsstrategien ausgerichteten Gesellschaft und deckt deren menschenverachtenden Zynismus auf. Der Text ist teilweise grausam komisch, teilweise bedrückend und beunruhigend, aufregend sind die Brüche des Sprachlichen zwischen Effizienzdiktum und Beraterslang einerseits und der inneren Befindlichkeit des sich Erinnernden andererseits. Das Leben erscheint als riesige Firma, die nach markt- und betriebspsychologischen Vorgaben organisiert ist. Eine Figur, Aurelia Glasenapp, sagt dazu: "Letztlich sind wir ja Berater, und wir vertreten die reine Lehre, wir vertreten die ökonomische Logik.... faktenorientiert , nicht meinungsorientiert...letztlich profitiert die gesamte Gesellschaft von unserer Arbeit, denn wenn es der Wirtschaft gut geht, geht es allen gut, das ist wissenschaftlich erwiesen. Wir müssen entlassen, das kommt letztlich allen zugute".
Das Ensemble: DarstellerInnen:Andreas Bucher Michael Haupt Alexandra Koblowsky Cornelia Locker Gerhard Pisch Regie: Kurt Drexel Licht: Simon Pfandler Kostüme: Andrea Spiegel Bühne: Andreas Bucher Maske: Norbert Raich Pressefotos: Klaus Schennach |