Mahagonny |
Songspiel nach Gedichten von Bertolt Brecht Bertolt Brechts Songspiel "Mahagonny" erzählt die Geschichte des Holzfällers Paul Ackermann und des Freudenmädchens Jenny vor dem Hintergrund einer überzeichneten Darstellung unserer Konsumwelt. Unsere Interpretation dieses Stoffes hält sich weitgehend an die ursprüngliche Fassung des Songspiels von 1927 und hebt sich somit entscheidend von der späteren Opernfassung "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" (1930) ab. Das Nebeneinander von Treiben, Konsumrausch, Wertverwirrung, Enttäuschung und dem Suchen nach einer Existenz zwischen Legalität und Anarchie wirkt in diesem großen Spiel von Verführung und verführtwerden holzschnittartig gleichnishaft. Die einzelnen Personen erscheinen als "Typen", die in ihrem Zusammenspiel der Gesellschaft das Gesicht geben. Die Musik von Kurt Weill (teilweise auch von Brecht selbst) klingt an gewohnte "Töne" an, weckt Erinnerungen an Barmusik, Schlager, Oper und Chor - und ist doch anders. Roh Behauenes mischt sich mit Glattem, Sprödheit und Samt in einem. Gleichwohl strebt weder der Text noch die Musik nach Realismus, auch werden keine Lösungen angeboten. Dementsprechend ratlos bleibt auch die Schlußfolgerung der Demonstranten in der letzten Szene: "Können uns und euch und niemand helfen!" Mitwirkende:
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